Der hohle Lerchensporn ist einer unserer ersten Frühlingsblüher.
Er gehört zur der Familie der Mohngewächse und blüht von März bis April entweder weiß oder rosa bis lila.
Sein Name setzt sich aus drei Teilen zusammen:
Hohl – seine Hasel- bis Walnussgroße Wurzel ist innen hohl
Lerche – angelehnt an die Lerche mit ihren abstehenden Kopffedern
Sporn – bezieht sich auf das gekrümmte Blütenende
Den hohlen Lerchensporn findet man in Auenwäldern, unter Laubbäumen, auf feuchten und nährstoffreichen, sowie Kalkböden.
Der Stiel des Lerchensporns hat eine Höhe von 10-30 cm. An jedem Stiel befinden sich 2 grünblaue Blätter, die wechselständig angeordnet sind. Am oberen Ende findet man 10-20 ca. 12mm große, kelchförmige Blüten, die an der Öffnung eine Ober-und Unterlippe haben und nach hinten schmaler werden. Im hintern Teil endet sie in einer leichten Krümmung, dem Sporn, in dem sich der Nektar befindet.
Die Befruchtung der Blüten ist nur für langrüsselige Insekten möglich, da, wie bereits erwähnt, der Nektar in der hinteren Krümmung sitzt. Nun gibt es aber auch Hummeln, die sich für den leckeren Nektar interessieren, deren Rüssel aber zu kurz ist. Anstatt über die Blütenöffnung zu gehen, bohren sie ein kleines Loch in die Krümmung und lecken den Nektar heraus. Für den Lerchensporn ist dies natürlich suboptimal, da die Blüte so nicht befruchtet wird.
Jede der Blüten hat ein ovales Trägerblatt unter sich. Ein Verwandter ist der gefingerte Lerchensporn, bei dem diese Trägerblätter gefingert sind.
Die Samen des Lerchensporn, die im Mai reif sind, sind schwarz und sehr giftig.
Auf ihnen befinden sich kleine Ölkörperchen, die eine bevorzugte Nahrungsquelle für Ameisen sind. So nehmen diese die Samen mit in ihren Bau, verspeisen das Öl und bringen die Samen wieder heraus. So sind die Ameisen wunderbare Unterstützer bei der Verbreitung des Lerchensporns.
In den letzten Jahren sind die Inhaltsstoffe des Lerchensporns in den Fokus der Forschung gelangt. Man weiß, dass er 20 verschiedene Alkaloide enthält, welche eine schmerzlindernde, schlaffördernde und beruhigende Wirkung haben. Aktuell werden folgende Alkaloide näher erforscht:
Bulbocapnin – hemmt die gestreifte Muskulatur und kann bei der Behandlung von einem muskulären Tremor angewandt werden – es wirkt betäubend, narkotisierend, hypnotisch und beruhigend.
Corydalin, Corydin - hier gibt es Forschungen zur Verwendung als Schmerzmittelersatz.
Tetrahydropalmatin – hier gibt es bereits klinische Forschungen zu dem reinen Alkaloid, als alternatives Medikament zur Beruhigung, Angstlösung oder auch als Schlafmittel.
In Summe wirken alle diese Alkaloide teilweise lähmend auf jeden Muskel des Körpers.
Früher hat man den Lerchensporn bei Vergiftungen, bei der Pest, Schwellungen und Geschwüren angewandt. Da sich die Forschung hinsichtlich der Wirkung aber noch ganz am Anfang befindet, gilt der Lerchensporn nach wie vor als giftig und es sollten damit KEINE Experimente vorgenommen werden.
Bei unseren Vorfahren hieß es, dass man Sommersprossen erhält, wenn man mit seiner Nase an den Lerchensporn herangeht und daran schnuppert. Ich werde es dieses Frühjahr mal ausprobieren😎
Der Lerchensporn ist also nicht nur eine der Pflanzen, die den Frühjahr einläuten, sondern auch eine Pflanze die in der Forschung vielleicht noch die ein oder andere Überraschung in sich birgt.
Für alle Pilzsammler: aufgrund seines Standortes ist er eine Zeigerpflanze für Morcheln!
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