
Der lateinische Name von unserem Huflattich sagt schon sehr viel über ihn aus. „Tussilago“ setzt sich aus „Tussis“ = Husten und „agere“ = vertreiben zusammen. Farfara übersetzt man mit „Mehl“, was auf die weiße Behaarung auf der Unterseite der Blätter hinweisen soll.
In Frankreich gibt es den Spruch, dass man nie ein Grundstück kaufen soll, auf dem viel Huflattich wächst, da hier der Boden instabil sei. Dies ist auf seinen bevorzugten Standort zurückzuführen. Er liebt Schotterböden und Wege, die nässedurchlässig sind. Er ist eine Zeigerpflanze für kalkhaltige Böden und wohl die einzige Pflanze, die auf reiner Braunkohle wachsen kann.

Ein weiterer Name des Huflattichs ist „Filius antre Patrem“ – Sohn vor dem Vater. Das kommt daher, dass die Blätter des Huflattichs erst erscheinen, nachdem er verblüht ist.
Die Blätter haben die Form eines Hufes, sind außen gezähnt und die Unterseite ist weich und weißlich, weswegen die Blätter früher oft als Klopapier benutzt wurden.
Verwechselt werden die Blätter gerne mit denen der Pestwurz. Unterschieden werden können sie zum einen an der Größe (das Huflattich Blatt wird ca. 15 cm lang und 20 cm breit, die Blätter der Pestwurz erreichen einen Durchmesser von ca. 60 cm) zum anderen daran, dass die Blätter der Pestwurz nicht so stark gesägt sind, wie die des Huflattichs, und somit etwas runder aussehen.
Verwendung finden die Huflattich Blätter bereits seit ca. 2 Jahrtausenden als Hustenmittel. Die Blätter können hierzu von Mai bis Juni gesammelt und getrocknet werden (nicht waschen, da sich sonst die heilkräftige „Schleimschicht“ ablöst). Der Tee aus den Blätter kann bei chronischen und krampfartigem Husten, Bronchitis und Asthma angewendet werden.

Früher hat man die getrockneten Huflattich Blätter als Zigaretten oder in Pfeifen geraucht. Der Rauch wirkt entkrampfend und hilft, festsitzenden Schleim zu lösen. Heute können wir uns diese Wirkung bei hartnäckigem Husten zunutze machen, indem wir getrocknete Blätter auf z.B. einem heißen Ofen verglühen lassen und den Rauch einatmen. Außerdem wirkt er einhüllend und schützt und stärkt somit entzündete Schleimhäute, indem er eine dünne Schicht über sie legt.
Durch seine zusammenziehende, desinfizierende und wundheilende Wirkung kann er auch bei Krampfadern angewendet werden. Hierzu kann man frische Blätter mit einem Nudelholz an quetschen und als Umschlag auf die betroffene Stelle über Nacht auflegen.

Aber auch in der Küche findet er Anwendung. So können junge Blätter in den Salat oder Kräuterquark geschnitten oder zusammen mit den Blütenstängeln als Gemüse zubereitet werden.
Wichtig: Der Inhaltsstoff des Huflattichs, das Pyrrolizidinalkaloid, kann sich leberschädigend auswirken. Deswegen ist die Verwendung von Huflattich bei Kindern, Schwangeren, Stillenden und Leberkranken zu vermeiden!
Wichtig: Der Artikel dient nur zur Information und ersetzt in keinem Fall die Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker!
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